Meine liebe Yvonne, wow, was für ein Kommentar! DANKE! Großartig, dass der Artikel so viele Denkanstöße ausgelöst hat! Dann will ich mal sortieren :) Ob es vermessen klingt, dass du dich an ein gewisses Maß an Reaktion gewöhnt hast? Nein, das glaube ich nicht. Das passiert den Besten, das ist allzu menschlich. Wieviele große Stars stürzen in tiefe Depressionen, wenn der Erfolg plötzlich ausbleibt! Natürlich lieben wir unseren erarbeiteten Status quo. Dass wir aber so sehr darunter leiden, wenn wir uns weniger sichtbar fühlen, da bin ich total bei dir, wird massiv unterstützt durch das vorherrschende Mantra „Du bist nur etwas wert, wenn Du Leistung bringst.“ Und Leistung ist in der Welt der Blogger die sichtbare Interaktion und Zahlen, Zahlen, Zahlen.
Uh, das klingt nach einer nicht so schönen Workshop-Erfahrung, die du da gemacht hast. Natürlich ist es Schade, wenn jungen Menschen vermittelt wird, dass man einfach nur authentisch sein muss und zack, ist man am nächsten Morgen ein Youtube-Star. Wobei es sicher auch Blogger gibt, denen der Erfolg einfacher zufliegt, als anderen. Aber hinter jedem großen Projekt steckt immer eine Menge Arbeit, Fleiß und und meist auch Tränen.
Ich möchte an dieser Stelle mal einen Brief aus dem Jahr 1889 zitieren, den ich in einem antiquarischen Buch mit Schriftstücken von Paul Gaugin gefunden habe: „Die Augenblicke des Zweifels, die Resultate, die immer weniger gut sind, als wir sie erträumen und die geringe Ermutigung durch die andern, all’ das trägt dazu bei, dass wir uns an den Hindernissen blutig quälen.“ Das Ringen um Erfolg und Aufmerksamkeit ist wohl so alt, wie die Menschheit. Wie Paul wohl mit dem Druck der digitalen Welt umgegangen wäre? Mit den Massen an „Konkurrenz“?
Denn ich glaube, daher kommt die Nicht-Transparenz, die du zu Recht anprangerst, daher kommt die Angst, Fehler zuzugeben, Schwächen zu zeigen. Wir fühlen uns so wahnsinnig ersetzbar, denn links und rechts von uns gibt es Blogs, weiter, als das Auge reicht.
Nein, ich würde ebenfalls anders bloggen, hätte ich auf einen Schlag keine Follower mehr. Mehr vom Herzen weg, furchtloser, freier. Uh, eigentlich ziemlich Schade! Wie gesagt, das gilt für hello mrs eve, thirtyplus wäre unverändert. Denn das ist einfach, hm, tatsächlich eine Art online-Tagebuch meiner feministischen Anteile.
Weisst du, was übrigens interessant ist? Auf thirtyplus werden oft alte Artikel kommentiert, die schon einige Monate online sind. Ich habe das Gefühl, nicht nur für mich ist nachhaltiger, was ich dort poste, auch für die Leserschaft. Auf hello mrs eve kommt das sehr selten vor, die meisten Beiträge verschwinden im Blog-Nirvana.
Wäre ja vielleicht ein Hinweis für mich, dass am Ende, so sehr es natürlich nicht das einzige und ausreichende Mittel ist für hohe Reichweiten, Authentizität und schrankenloses man-selbst-Sein doch ein Schlüssel ist?
Liebe Grüße zu dir! Kea
„Können wir das überhaupt noch, wir, die morgens als erstes im Halbschlaf das Smartphone vom Nachttisch grabbeln, um unsere neuen Herzchen auf Insta zu checken?“ Nein. Und das hast du ganz großartig und reflektiert dargestellt!
Liebe Sabine, vielen Dank! Auch, wenn das natürlich ein bißchen weh tut, diese Wahrheit :)
Liebe Kea,
ein wirklich aktuelles und heiß diskutiertes Thema. Ich bin selber in der Situation. dass ich nur wenige Leser habe über die ich mich selbstverständlich total freue, aber man sich doch öfter fragt, ob es dann nicht sinnvoller ist vllt aufzuhören.
Ja, ich mache den Blog für mich: um Erfahrungen zu reflektieren und festzuhalten und weil es mir Spaß macht, aber auch um meine Fotografie der Welt zu zeigen. Es steckt sehr viel Herzblut in dem Blog, dem Design und vor allem der Bearbeitung der Fotos und, dass nur wenige dies sehen, macht einen schon traurig und stellt einen oft vor einen inneren Konflikt
Liebe Lisa, ich versteh dich gut, ich glaube, wir alle kennen das Gefühl, dass Artikel, in die wir viel Herzblut gesteckt haben, nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die wir uns wünschen. Aber du hast so schöne Fotos auf deinem Blog, die so viele Stimmungen einfangen – gerade hast du mir beim Blättern durch deinen Blog zum Beispiel Holland-Sehnsucht ins Herz gesät! Also lass dich nicht entmutigen – und wenn du gerade mal einen Durchhänger hast, gönn dir eine Pause, mach die Fotos für dich und blogge dann wieder, wenn es sich auch wirklich gut anfühlt. Ich finde ja immer, Druck ist der Killer jedweder Kreativität :) Liebe Grüße zu dir! Kea
Ach Kea, du triffst es mal wieder. Ich mache mir darüber natürlich auch meine Gedanken und ich komme mehr und mehr zu dem Punkt (wobei ich es von Anfang an so formuliert hatte, mir nur die Bedeutung noch nicht so klar war), dass mein Blog mein persönliches Kreativ-Portfolio ist. Wer mag, schnuppert rein, wer nicht, lässt es. Irgendeinen Zweck hat das Bloggen für mich, da bin ich mir sicher. Deswegen mache ich weiter. Mit Herzblut und Freude. Denn ich mache es für mich (Freude Nummer 1) und wenn es jemandem gefällt und er sich darüber freut, freue ich mich zehnfach mit (Freude Nummer 2). Intrinsisch ist das Zauberwort – wie bei allen Dingen, die man im Leben tut. Man sollte sie tun, weil man es selbst tun möchte. Punkt. Wochenende. Ich wünsche dir ein schönes :) Liebste Grüße vom einen Berg auf den anderen ;) Lena
Danke dir sehr, liebe Lena! Ich bewundere das, ehrlich gesagt, an dir – dass du dir da so wenig einen Kopf drum machst. Bei thirtyplus gelingt mir das ja, aber hello mrs eve und seine Geschichte macht es mir da manchmal schwer. Denn da „messe“ ich mich dann nicht nur an anderen Blogs, sondern auch an der eigenen Vergangenheit. Aber, wie ich oben schon geschrieben habe, seit ich durch die Umstellung auf Nachhaltigkeit so wenig Kooperationen habe, hat dieser Druck auch abgenommen :) Unser Kaffee ist übrigens nicht vergessen, aber ich bin leider immer noch dick und fett herbsterkältet. Liebe Grüße! Kea
Hallo Kea,
ich habe dich gerade erst durch diesen Blogbeitrag in einer Facebook-Gruppe entdeckt. Toll, dass es immer wieder Menschen gibt, die sich Gedanken, warum und wozu sie schreiben… Meine Motivation war es endlich damit anzufangen, aus mir herauszugehen, denn ich habe irrsinnig viele Gedanken und habe seit meiner Kindheit auch immer wieder Tagebücher geschrieben, aber so so offen zu bloggen kam für mich nicht in Frage. Nun, da ich nun die ersten Schritte für einen Blog gewagt habe, habe ich Schwierigkeiten, meine Gedanken richtig in Worte zu fassen. Ich schrieb in meinen Tagebüchern auch „nur für mich“. Ein Tagebuch zu führen resultiert auch aus dieser „intrinsischen Motivation“ heraus. Aber jetzt, wo ich über meine Gedanken schreiben möchte, ist der Zauber irgendwie verflogen :) das ist ziemlich komisch. Vielleicht liegt gerade darin das Geheimnis :) Wenn van Gogh oder Kafka andere Interessen hätten, wären sie vielleicht gar nicht so erfolgreich gewesen… wer weiß :)
Hallo Merve, schön, dass du hier gelandet bist und uns an deinen Erfahrungen teilhaben lässt :) Finde ich total interessant, dass das für dich beim Schreiben einen Unterschied macht, ob du es nur für dich machst oder mit der Idee im Hinterkopf, dass du damit „rausgehst“. Ich kenn das aber auch – man zensiert sich da teilweise plötzlich selbst oder verfälscht seine eigene Herzens-Sprache. Vielleicht kann es eine Idee sein, einfach Texte zu produzieren und dann erst mit zeitlichem Abstand zu schauen, ob es sich gut anfühlt, etwas davon zu veröffentlichen? Möglicherweise kann man sich so ein bißchen austricksen, wie bei Briefen, die man schreibt und nie abschicken will :) Liebe Grüße! Kea
Liebe Kea,
ich schließe mich dir und vielen anderen gerne an. Natürlich führen wir unsere Blogs, um Aufmerksamkeit und Beifall zu bekommen. Ich habe oft damit zu kämpfen, dass ich die Gesellschaft generell als „zu oberflächlich“ empfinde. Eine hohe Follower-Zahl sagt meiner Meinung nach gar nichts aus. Mir sind z. B. Stammleser viel wichtiger. Menschen, denen ich im Netz öfter begegne und mit denen ich mich austausche. Die Interaktion mit Gleichgesinnten finde ich wichtig, weil wir die gleichen oder ähnliche Interessen haben und mir das in meiner Umgebung oft fehlt. Täglich lesen zwischen 150 und 300 Leuten meinen Blog, monatlich ca. 6000. Mit einem Blog-Post erreiche ich über meine sozialen Medien im Schnitt ca. 1000 Leser. Ist das viel? Ist das wenig? Keine Ahnung! Aber wenn ich mir diese Anzahl in einem Raum vorstelle, dann reicht mir das vollkommen. Ich muss und möchte gar nicht jedem gefallen und ich kann es gut haben, dass jeder seinen individuellen Stil hat. Ich war immer eher von der „Aussenseiter“-Fraktion, als in der „In-Clique“. Von daher kann ich mit weniger auch gut leben und finde es schade, wenn man sich nur von Zahlen beeindrucken lässt. Inhalte sind und waren mir immer wichtiger! Ich folge folge Bloggern wg. ihren Inhalten oder auch wg. ihrer Loyalität zu mir, aber nicht wg. der Follower-Zahl. Aber es gibt natürlich auch die wirtschaftliche Seite, da sind viele Follower natürlich von Vorteil – das verstehe ich sehr gut.
Liebste Grüße!
Liebe Rahel, super, dass du nichts vermisst und dich mit dem Austausch, den du über deinen Blog gefunden hast, so wohl fühlst :) So soll es ja eigentlich sein, dann kommt auch kein Stress auf. Es ist sicher oft die wirtschaftliche Seite und ihre Zahlen-Liebe, die vielen Bloggern zusetzt – aber sicher nicht nur. Wir wollen eben auch Lob für das, was wir da treiben, ganz unabhängig von einem möglichen finanziellen Mehrwert. Witzig, dass du den Vergleich mit den Cliquen ziehst, ich war auch nie in den In-Cliquen, hatte nur immer einzelne Freundinnen dort und war doch nicht „mittendrin“. Aber der Wunsch, „dazuzugehören“ ist sicher auch oft Triebfeder beim Bloggen, das stimmt! Umso wohler fühle ich mich, dass ich über die Kommentarfunktion meines Blogs mittlerweile so viele treue Leserinnen habe – und schätze den Austausch, vor allem über so eine lange Zeit, in der man sich ein wenig kennenlernt, auch viel mehr, als Zahl XYZ auf Instagram :) Liebe Grüße zu dir!
Ja, ich will gesehen und gelesen werden … und ich finde das Kaufen von Followern inakzeptabel. Und wenn Dein Buch nur 4 Sterne bekommt, kann ich Dein Zucken verstehen. Das geht mir bei meinen auch immer so. Auch wenn es natürlich völlig OK ist und 4 Sterne immer noch gut ist, vor allem wenn das Feedback dazu begründet ist. ich überlege auch immer sehr genau, wie viele Sterne ich gebe, wenn es keine 5 sind – eben wegen dieses Gefühls.
Hallo liebe Ines, Danke für deinen Kommentar! „Inakzeptabel“, soweit würde ich nicht gehen wollen – aber ich glaube, letzten Endes schneidet man sich doch ins eigene Fleisch. Wie soll man erkauften „Erfolg“ genießen? Danke für dein 4-Sterne-Luxus-Problem-Verständnis :) Ich glaube, dass die meisten Leute, die auf amazon 4 Sterne vergeben, das gar nicht als schlecht empfinden – was es ja auch objektiv gesehen gar nicht ist! Aber dieses kleine weiße Fleckchen, was da neben den orangenen Sternen leuchtet, das piekt und piekt und piekt. Ich finde, es sagt: Es war sehr schön, aber umgehauen hat es mich nicht. Und irgendwie will man einfach umhauen und nix anderes :D Finde ich gut, dass du da so sensibel bist und genau überlegst, ob du 4 oder 5 Sternchen vergibst :) Die Anbieter danken es dir bestimmt!
Dass man das Follower kaufen beichten kann, ohne geächtet zu werden, hätte ich nicht erwartet. Wundervoll, dass das möglich ist – wo doch sonst immer die Shitstorms losbrechen, wenn nur ein Wort falsch war.
Deine Gedanken, dass man für sich selbst bloggen sollte und auch der Vergleich mit Kafka, finde ich super. Wobei ich zugebe, dass ich nicht wüsste, ob ich in 10 Jahren noch bloggen würde, wenn es nur einen Follower gäbe. Ich liebe einfach den Austausch durch Kommentare sehr – obwohl ich viele Posts auch nur schreibe, um mich selbst an die tollen Momente zurück zu erinnern, wenn ich das möchte.
Dein Fazit ist wirklich wundervolL!
Liebe Grüße
Stimmt, Tabea, eigentlich ist es schon eine angenehme Ausnahme, dass eine Gelegenheit zum digitalen Entrüstungssturm ausgelassen wird! Schön, dass dich Inhalt und Fazit des Artikels so sehr ansprechen, das freut mich sehr. Vincent war wirklich hart im Nehmen, zehn Jahre ohne Bestätigung – das muss man erstmal durchhalten! Wobei sein Bruder ihm da sicher auch eine Stütze war, ich kann mir vorstellen, dass manchmal auch ein einziger Mensch, der wirklich zu einem hält, mehr ausrichten kann, als alle Bewunderung von Fremden. Aber zehn Jahre bloggen, ganz ohne Rückmeldung, das würden vermutlich tatsächlich die wenigstens von uns. Trotzdem kann es ein Denkanstoß sein, sich weniger stromlinienförmig zu verhalten und mehr die Freude am eigentlichen Schaffen zu entdecken – ich hab mich erst heute mit einem Text hier auf hello mrs eve wieder aus meiner Komfortzone gewagt und einfach das ausgedrückt, was mir wichtig ist, ohne an die Außenwirkung zu denken. War mal eine echt neue Erfahrung für mich! Liebe Grüße! Kea
Hallo Kea,
toller und interessanter Beitrag. Ob ich wirklich bloggen würde, auch ohne Leser, weiß ich nicht. Es geht ja gerade darum Ideen zu verbreiten und das Internet als Werkzeug zu benutzen. Aber das verbreiten von Ideen, ohne dabei auf sich oder die Ideen aufmerksam zu machen, ist meines Erachtens sinnlos. Ich schreibe um meine Gedanken und Ideen zu verbreiten und will, dass sie von den Lesern gesehen werden um vielleicht einen Gedankenreiz zu setzen.
Hallo Tim, schön, dass du dich zu Wort meldest (siehst du, ich mag sie auch, die Kommentare ;) – finde ich gut, dass du das selbst so klar für dich siehst, dass es für dich eben darum geht, Menschen mit dem, das du schreibst, zu erreichen. Denn da muss ja jeder für sich selbst den Weg finden, der sich gut anfühlt. Liebe Grüße! Kea
Moin, danke für den ausführlichen und zum nachdenken anregenden Artikel. Vielleicht ist es manchmal auch eine Generationsfrage. Ich blogge seit einigen Jahren im Team HDS, aber tatsächlich dienen mir meine Blogeinträge als virtuelles Tagebuch. Morgens nachzusehen, was habe ich vor einem oder zwei Jahren gemacht, was hat micht mich beschäftigt, dass ist für mich der große Vorteil des bloggens und nicht irgendwelche Klicks oder Kommentare. Ich bin manchmal entsetzt darüber, wie aus privaten Blogs plötzlich kommerzielle Blogs werden. Wo ganze Zimmereinrichtungen gesponsert werden und die Beiträge nicht als Werbung gekennzeichnet werden.
Jetzt bleibe ich erstmal bei Dir und Deinem Zweitblog hängen und freue mich über weitere kluge Artikel.
bhs
Vielen Dank für deine Rückmeldung! Schön, mal die „andere Seite“ zu lesen und damit meine ich jetzt mal Blogger, die ihr Tun nicht kommerzialisiert haben. Ja, viele junge Menschen haben Blogger als neuen Traumberuf erspäht und drängen in den Markt. Ohne Ausbildung ein virtueller Hit werden, scheint so, als sei das das neue DSDS. Schade auch, weil dann die immergleiche konsumlastige Botschaft in die Welt hineingepustet wird. Daher Danke an dich, dass du die Fahne hochhältst für die einfache Lust am Schreiben und sich-selbst-Reflektieren! Liebe Grüße und besten Dank für die Blumen!
Liebste Kea,
ich nehm mir leider jetzt grad nicht die Zeit, alle wundervollen Kommentare durchzulesen, eben WEIL ich nicht nur für mich, sondern auch andere schreibe und Buchhaltung und und und… du kennst die Themen ;-) aber ich will dir dennoch sagen, ich bin wieder mal 100prozentig bei dir. Mir war irgendwie schon bewusst, dass es andere Motivationen gibt, aber ich seh mich selbst zb nicht als wahnsinnig likegeil. (Da fällt mir ein Video eines sehr bekannten österr. Youtubers ein, der diese Woche schon mein Weltbild zum Wanken gebracht hat, vor lauter Sinnleere der Produktionen… „Likegeil ist unser Lifestyle“ war nur eine der Aussagen). Ich komme aus der Marketing-Schiene und betrachte das Internet und Social Media tatsächlich eher als grandiose Möglichkeit zur Multiplikation. Dennoch freut es mich selbstverständlich, wenn mich jemand in meiner Arbeit bestätigt. Langer Rede kurzer Sinn: Stimmt, der gesunde Mittelweg ist es, den wir finden müssen! Beispielsweise auch, nicht zu viel zu bloggen, wenn das eigentlich nicht unsere Arbeit ist. Ich hab nämlich den Eindruck, dass gerade das frustrieren kann. Wenn sich jemand von seiner intrinsischen Motivation so weit treiben lässt und Zeit dafür her nimmt, die ihr oder ihm dann bei der eigentlichen Arbeit, dem Brotberuf, fehlen, aber die Bestätigung auf der einen Seite ausbleibt und deshalb auch auf der anderen mangelhaft ist, weil die Zeit eben in etwas anderem steckt. So viel mal zu meinen Überlegungen dazu!
…und jetzt noch rasch ab auf die Seite deines neuen Frauennetzwerks – ich hoffe, überregional und digital verfügbar? Denn ich bin zu weit weg, aber ich will bitte bitte da mit rein, hach. Kea, komm nach Österreich! :-D
Dicks Bussi,
Carmen (die dich ohne deinen und ihren Blog auch nicht entdeckt hätte, unserer Schreib-Leidenschaft sei also nochmals gedankt)
http://www.goodblog.at
Ach, liebe Carmen! So viel kluges in die Kommi-Funktion gepackt, dass es schon einen eigenen Artikel wert wäre! JA! Ja, es kann frustrierend sein, so viel Liebe und Inspiration in ein Projekt zu stecken, dass neben dem normalen Broterwerb auch noch gewuppt werden will – daher kann ich schon verstehen, dass man dann ungeduldig wird und nach Wegen sucht, mit diesem Teil seines Engagements zumindest ein wenig Geld dazuzuverdienen – aber oh, so oft, artet es aus. Ich kenns doch noch von mir, als ich noch konventionelle Marken auf hello mrs eve beherbergt habe, da wurde das Thema Zahlen, Reichweite, Likes auch zum allesbeherrschenden Übel. Vielleicht müsste man größer umdenken, Olga von ZeroWasteLifeStyle hat mich gestern so sehr inspiriert, auf dem ersten greenbloggermeetup in Köln: Wenn wir weniger konsumieren, müssen wir weniger verdienen und haben mehr Zeit für unsere Leidenschaften – also auch einen Blog, der sich eben nicht RECHNET, aber den wir mit Liebe betreiben. Das neue Netzwerk geht in allernächster Zeit online und ist nicht örtlich beschränkt, das wäre ja nicht im Sinne der Erfinderinnen :) Ich drücke dich und deine Schreibleidenschaft zurück! Kea
Uii, liebe Kea, da hast du mal wieder voll ins Schwarze getroffen. :)
Unsere Gesellschaft definiert sich zu sehr nach der Leistung und dem Druck, der von aussen kommt und jeden erdrückt, wenn er nicht mitschwimmt. Ich mag das nicht und merke, dass es auch bei mir die Kreativität erdrückt, die sich nicht traut, rauszugehen und einfach das zu machen, wonach ihr ist. Das Internet ist eben ein Fluch und Segen zugleich.
Yvonne hat es so schön gesagt, dass einem als Blogger Authentizität abverlangt wird, dennoch ein Schwerpunkt im Zahlen-Dschungel-Wissen eingetrichtert wird. Hmm, ich selbst hatte mich in einem Anflug von Ich-muss-alles-wissen bei der Blogst2016 angemeldet, die im November stattfindet. Seit einigen Wochen frage ich mich, ob es überhaupt das Richtige für mich ist? Gehöre ich überhaupt da hin? Wo ich doch nie so einen Schwerpunkt in Zahlen gelegt habe? Ich habe mich noch nie mit den Blogzahlen auseinandergesetzt, weiss aber, dass ich auch grad wenig für meine lieben Followers tue…bin ja grad im Blogstillstand angekommen, da mein reales Leben einfach viel Zeit in Anspruch nimmt.
Dennoch, neugierig bin ich schon, wie man so einiges beeinflussen könnte. Und natürlich erhasche ich mich immer dabei, bei anderen Blogs ganz neidisch zu werden. (Was für ein doofes Gefühl aber auch!) Ich glaube, ich bin immer noch zu zurückhaltend mit meinem Blog, meinen Ideen im Kopf und suche noch nach dem besten Weg für mich.
Es ist gar nicht so einfach, sichtbar zu werden, wenn man nix tut. hihii…das weiss ich sehr gut, dennoch denke ich, sollte jeder einfach ehrlich zu sich selbst sein, dann geht vielleicht etwas von dem Druck weg. Doch das ist ja leichter gesagt als getan.
Wenn ich jemand wäre, der tausende Followers möchte, dann muss ich eben alle Strippen ziehen.
Wenn ich jemand wäre, der auch in kleinen Schritten seinen Weg gehen möchte, dann sollte der Blick auf Zahlen nur der Reflektion dienen und nicht als Erfolg oder Misserfolg gewertet werden.
Denn eins ist sicher, wir bewerten uns mit jedem Tun, jedem veröffentlichen Beitrag und das kann uns selbst eher schaden bzw. runterziehen oder uns glücklich machen. Je nachdem wie wir es selbst bewerten. Beeinflussen, was andere letztendlich aus unserem Blog ziehen oder ob sie ihn wertschätzen, sehe ich natürlich nur in Kommentaren und Likes, und wenn diese ausbleiben, ist es natürlich nicht leicht, gerade am Anfang.
Ich merke jedenfalls selbst, dass ich wohl noch Zeit brauche, meinen Weg zu finden, meine innere Zufriedenheit zu entdecken und eine kleine Abschirmung nach draussen aufzubauen, um mich nicht von dem äusseren Druck angreifbar zu machen. Denn dann wäre der Sinn meines Blogs dahin. Denn er soll Freude machen, mir und meinen Lesern! Das ist das Ziel und es sollte immer das Ziel bleiben. Doch der Weg dahin ist in der heutigen Gesellschaft nicht leicht. Also lassen wir uns nicht irritieren und versuchen es einfach! :)
Alles Liebe und danke für deinen erfrischenden und wieder so schön anregenden Artikel!
Deine Nadine
So ein schöner Kommentar, liebe Nadine – ich kann deinen inneren Dialog so gut nachempfinden, den du da zu Bildschirm gebracht hast! „Wenn ich jemand wäre, der auch in kleinen Schritten seinen Weg gehen möchte, dann sollte der Blick auf Zahlen nur der Reflektion dienen und nicht als Erfolg oder Misserfolg gewertet werden.“ – ganz ehrlich? Ich finde, das klingt wunderbar! Warum in Sieben-Meilen-Stiefeln voranpreschen, bis uns die Zunge in den Kniekehlen hängt? Du sagt es ja selbst, bloggen soll Freude bringen, nicht nur den Lesern, auch der Autorin :) Und ich finde, du solltest definitiv auf die Blogst kommen, weißt du warum? Weil ich finde, dass du mit dieser Erhaltung eine erfrischende und dringend benötigte Komponente in die Diskussion mit einbringst. Bloggen leben von Meinungsvielfalt, wir brauchen Menschen, die jenseits von Statistik und Co unterwegs sind. Ich finde dich da vorbildhafter als viele, die du sonst vielleicht manchmal beneidest. Und ein klitzekleinesbißchen sollst du auch kommen, um mich zu beruhigen: Denn ich darf auf der Blogst über meine Erfahrungen als Self-Publisherin sprechen und mache mir jetzt schon in den Schlüpper! Wenn ich dich im Publikum weiß, wird es soo viel besser sein! Ich drück dich fest! Kea
Dicker Schmatzer, meine Liebe! Ich muss noch den Flug buchen, aber dann sehen wir uns ja bald wieder! Oh, da freue ich mich aber riesig drüber! Ich stärke dir den Rücken, das rockst du! <3
Liebe Kea!
Es sind so unglaublich wahre Worte, die du hier niederschreibst – und ich glaube, mir geht es da ähnlich wie den meisten Vorkommentator*innen: Das könnte ich eigentlich unter jeden deiner Artikel schreiben.
Ich glaube, wenn wir es einmal auf den Punkt bringen, diese ganze so kompliziert erscheinende Angelegenheit, dann stecken wir eigentlich in einer tiefen Sinnkrise. Jedenfalls die meisten von uns.
Wer will ich sein? Diese Frage hat sicherlich die Menschen zu allen Zeiten auf allen Orten der Welt umgetrieben – aber ich glaube (so ganz subjektiv gesprochen), dass sie in der heutigen Zeit der permanenten Vergleichsmöglichkeiten und der unendlichen Realisierungen des eigenen Lebenslaufes eine ganz neue Dimension bekommen hat. Auch und gerade, wenn es um soziale Netzwerke geht. Wir definieren uns zum großen Teil über das Feedback, das wir bekommen. Ich weiß noch nicht genau, wie ich das finden soll, wenn ich ehrlich bin. Auf der einen Seite ist das total normal und natürlich – auf der anderen schon ein wenig gruselig, dass uns fehlende Herzchen und Kommentare manchmal den ganzen Tag vermiesen können.
Ich glaube, die technischen Möglichkeiten sind hier wieder einmal schneller gewesen als die meisten von uns mit ihrer Entwicklung (und das ist auf gar keinen Fall wertend gemeint!) und wir müssen erst noch lernen, wie wir uns positionieren wollen – zum Internet, zum Bloggen und zu diesen vielen Möglichkeiten der Selbstverwirklichung. Ich bin gespannt, wohin uns diese Reise führen wird.
P.S.: Deine Idee mit den SALONS finde ich ja hochspannend – und folge gleich einmal. Da möchte ich auf dem Laufenden bleiben. :)
Liebe Grüße
Jenni
Liebe Jenni, vielen Dank für deine Rückmeldung – ich schätze den Austausch mit euch sehr, ihr bringt immer so viele richtige und wichtige Aspekte zusammen, dass ich finde, die Artikel und eure Kommentare zusammen ergeben das tolle Gesamtbild! Da bin ich regelrecht stolz drauf, wer alles meinen Blog liest und hier mit mir interagiert :) Und ich kann zum Beispiel gar nicht so viele Großbuchstaben benutzen, wie angemessen wäre, um zu sagen. JA! Wir sind nicht mitgewachsen mit den Möglichkeiten des Netzes. Die Veränderung der Kommunikation, des eigenen Wirkungskreises überfordern uns! das ist, als hätte man einem Kind ein Spielzeug in die Hand gegeben, dessen Wirkung es noch gar nicht abschätzen kann. Ich finde, hier ist auch so so viel an Begleitung nötig, gerade bei den Jüngsten – mich gruselt es regelmäßig, wenn ich die Kiddies an der Bus-Station mit ihren Smartphones sehe. Ich glaube, dass das Internet uns mehr verändert hat und mehr verändern wird, als alle anderen Veränderungen der letzten Jahrhunderte. Einfach, weil die Auswirkung gewaltig ist. Umso besser, dass wir gestern in Köln beim greenbloggermeetup Menschen erlebt haben, die es anders machen wollen und die sich zumindest der Verantwortung bewusst sind, die sie als digitale content produzenten tragen. Ich freu mich sehr, dass du DIE SALONS verfolge möchtest! Liebe Grüße, wie schön, dass wir uns nun auch „richtig“ kennen! Liebe Grüße, Kea
Liebe Kea,
ich danke dir von Herzen für diesen großartigen Post. Ich mag deine Art zu schreiben und deine Sprache sehr.
Also ich blogge, weil es mir Freude bereitet und wenn es viele Leser gibt, dann freue ich mich riesig und ansonsten schreiben ich für mich und habe Spaß und Übung.
Allerdings arbeite ich an einem Buch und hier wünsche ich mir auf jeden Fall Erfolg. Oder eigentlich einen richtigen Durchbruch. :)Auch wenn ich immer betone, es nur für mich zu tun. ;)
Schreiben werde ich definitiv immer, egal was passiert. Das brauche ich, wie die Luft zum Atmen.
„Schmetterlingswinter“, was für ein wunderschöner Titel. Ich wünsche dir ganz ganz viel Freude und Erfolg mit deinem Buch und deinem Blog und ich schaue auf jeden Fall wieder vorbei.
Und auch dein Zweitblog ist großartig! Vor allem der Artikel über Schönheit.
Lieben Gruß,
Susanne
Liebe Susanne, vielen lieben Dank für die schönen Worte über mein Denken und Schreiben! Gerade von einer ebenfalls schreibenden Frau, ich freue mich sehr! Wie wunderbar, dass du an einem Buch arbeitest! Ich wünsche dir eine stetig fließende Inspiration und Motivation und viel langen Atem für die Korrekturrunden :) Jetzt, wo ich natürlich ein bißchen auf deinem Blog gestalked habe, würde ich mich übrigens sehr freuen, wenn du Lust hättest, meinen Jugendroman dort zu rezensieren, falls du neben deinem eigenen Werk zur Zeit überhaupt zum Lesen kommst :) Ich setze mich noch mal per Mail mit dir dazu in Verbindung. Wie du meinem Artikel entnommen hast, kann ich gut verstehen, dass du dir Erfolg wünschst für dein Buch – das geht mir nicht anders. Und ich finde, das ist auch legitim – solange die Resonanz uns nicht die Freude an unserem kreativen Schaffen, am Ausdruck unserer Gefühle und Gedanken auf Blatt und Tastatur nimmt. Aber da mache ich mir, so wie ich dich hier und auf deinem Blog lese, keine großen Sorgen :) Liebe Grüße! Kea
Sehr interessant geschrieben. Vor allem, was den Ansatz betrifft, mit dem Du das Bloggen betreibst.
Wir älteren tun uns da vielleicht manchmal leichter.
Ich bin 47. Ohne Internet, ohne MTV, ohne Viva, ohne Handy, ohne IPod, ohne Spielekonsole aufgewachsen. Und ja. Du hast recht, der Kreis der Menschen in dem ich mich positionieren musste war viel, viel kleiner. Und trotzdem kenne ich unwahrscheinlich viele Menschen persönlich, habe ein riesiges Netzwerk. Musste mich beweisen. IRL. Und war schon wer, bevor ich auch nur einen Wimpernschlag übers bloggen nachdachte. Tochter, Schüler- und Studierendensprecherin, Mutter, Partnerin, Führungskraft, Freundin.
Lass Dich doch mal wieder bei den ü30Bloggern sehen, es sind zwischenzeitlich ein paar mehr in Deiner Altersgruppe dazu gestoßen.
LG Sunny
ich bin gespannt auf SALONS und folge gleich mal auf FB. Ansonsten: Internet ist schon was feines, nur leider ist das richtige handling gar nicht immer so leicht und der überkonsum und die darstellung über das netzt lassen mich doch in mach einem offline-gedanken an die kindeheit ohne internet zurückdenken. wie das heute wohl wäre!? manchmal denke ich darüber nach, was ohne internet wäre, gern würde ich es mal eine woche ausprobieren…
vg doro
[…] auszudrücken und was tun wir, um beklatscht zu werden? Ich habe bereits in dem Artikel „ich blogge, also bin ich?“ darüber geschrieben, dass mutmaßlich nur wenige von uns bloggen würden, wenn wir niemals […]
Du sprichst mir da sehr aus der Seele. Als ich mit meinem Foodblog damals begann war ich total motiviert auch für mich ein eigenes Kochbuch zu basteln, es aber auch zu teilen mit anderen. Irgendwann hatte ich das Gefühl bei der Masse an Foodblogs unterzugehen, nicht den „Wünschen“ der Leser gerecht zu werden. Ich machte gezwungenermaßen eine Pause und musste mir erstmal darüber klar werden, dass ich einen Blog in erster Linie für mich selbst mache und mich am Ende freue, wenn ich damit jemanden erreichen kann. Schreiben tue ich schon immer, mal mehr mal weniger. Inzwischen weiß ich, dass ich über das schreiben will, was mich bewegt. Allerdings fällt es mir schwer, den Gedanken abzuschütteln nur „Aufmerksamkeit“ zu wollen bzw. den Gedanken, dass andere das über mich dann denken. Und Anerkennung ist grundsätzlich auch nicht verkehrt. Da die richtigen Ausgleich zu finden, finde ich sehr schwer.
35 Comments
Liebe Kea, ein absolut interessantes Thema. Da muss ich wirklich auch mal etwas in mich gehen.
Ja! Wenn keiner meinen Blog lesen würde, würde ich sofort aufhören. Feedback, Klicks und liebe Kommentare sind einfach wichtig als Bestätigung. Ich lebe durch meinen Blog meine Kreativität aus. Bevor ich meinen Blog hatte war ich auch schon kreativ und habe mich oftmals gefragt: für wen mache ich das eigentlich? … nur für mich! Und fand das echt schade. Meine Freunde habe kein Gespür für schönes Interior und mir fehlte definitiv ein Feedback / Bestätigung. Die bekomme ich nun durch meinen Blog. Aber nicht nur das: ich habe auch unglaublich viel Gleichgesinnte gefunden! Diese Community möchte ich nicht mehr missen.
Ganz liebe Grüße
Ines
Guten Morgen liebe Ines mit dem süßen Hund *grins* Ich würde die Frage ähnlich beantworten, was hello mrs eve betrifft. Natürlich liebe ich eure Kommentare unter meinen Artikeln, eure Gedanken, den Austausch! Ich kann es mir ohne auch gar nicht vorstellen – allerdings hört man da bei uns beiden auch heraus, dass es uns Spaß macht. Und das ist die Hauptsache. Ich glaube, sobald es quälend wird und die Suche nach Bestätigung/Aufmerksamkeit uns unzufrieden macht, geht die Freude verloren und die Sinnfragen brechen über uns herein. Auch das habe ich mit hello mrs eve schon zeitweise erlebt, seit ich das Thema Kooperationen und Zahlen weitestgehend von der Agenda genommen habe (unfreiwillig haha, durch die Umstellung auf nachhaltiges Interior Design), bin ich davon befreit. Interessanter Weise würde ich aber meinen Zweitblog thirtyplus auch weiterhin betreiben, sogar, wenn er gar keine Kommentarfunktion mehr hätte. Einfach, weil ich denke, dass ich diese Gedanken aussprechen möchte. Das soll nicht ungesagt bleiben. Ich habe da nicht mal ein Statistiktool, weil die Seitenaufrufe für mich da so wenig Bedeutung haben. Was mich noch nachdenklich macht an deiner Antwort ist der Punkt. „nur“ für mich. Denn „nur“ ist das ja eigentlich nicht. Aber ich merke es ja selbst an mir: Es fällt mir schwerer, einen schönen Anblick einfach nur allein zu genießen. Ich habe auch immer das Bedürfnis, ihn zu teilen. Eigentlich auch ein bißchen Schade. Oder vielleicht menschlich? Liebe Grüße zu dir!