Und so nahm ich mit Anfang dreißig meinen Mut zusammen, bewarb mich für mein Traumstudium „Literarisches Schreiben“ an der Uni Hildesheim – und wurde angenommen.
Zwei Jahre nach meinem ersten Seminar stand mein erstes, von einem Verlag veröffentlichtes Buch im Buchhandel. Und das, obwohl ich berufstätig war und durch chronische Erkrankungen sorgsam mit meinen Kraftressourcen umgehen muss.
Es ist also möglich, auch als sensibler Mensch den Traum vom Schreiben umzusetzen – mit Geduld und der richtigen Unterstützung.
sitze ich wahrscheinlich mit einem guten Buch auf der Couch oder einer Bank im Wald und tagträume von einer Welt, in der wir alle weniger gestresst am Smartphone hängen, sondern wieder mehr Raum haben, um selbst kreativ zu sein.
Weisst du, was mich so richtig glücklich macht? Die rosigen Wangen von Teilnehmer*innen in meinen Kursen, die auf ihren Text schauen und sagen: „Wow, DAS habe ICH geschrieben?“
Diese Freude, diese Begeisterung ist etwas, das man nicht online shoppen kann – nur erleben.
Besonders in einer Konsumgesellschaft, die uns erzählt, dass wir das zehnte Paar Schuhe brauchen, um glücklich zu sein. Dauerhaftes Glück, ein 24/7 happy-hippo-Gefühl, gibt es nicht – das Leben besteht immer aus Auf und Abs.
Aber eine tiefe Zufriedenheit darüber, dass wir das tun, wozu wir uns berufen fühlen – die ist möglich.
Auch neben dem Beruf. Auch, wenn du seit zig Jahren nicht geschrieben hast. Die Tür zum Schreiben steht dir immer offen.
habe ich mir keine schicke Klamotte mitgebracht, sondern eine Zweitausgabe von Virginia Woolfs „Ein Zimmer für sich allein“ aus dem Jahr 1929.
habe ich eine Angststörung mit Panikattacken. Dank guter Therapie kann ich heute an den meisten Tagen wieder angstfrei Aufzug und U-Bahn fahren.
weil ich in allen meinen Büchern wild herummale :) Nichts macht mich glücklicher als ein perfekter Satz. Jeden, den ich finde, muss ich anstreichen!
tue es aufgrund meiner Reizdarmerkrankung aber täglich und würze jedes Mal den halben Herd mit. Alles, was ich tue, tue ich eben mit einem gewissen Elan :)
fließt in meine Arbeit als Schreibmentorin ein. Weil ich daran glaube, dass das Schreiben nicht nur in einen akademischen Elfenbeinturm gehört.
die den Wert eines Menschen an dem bemisst, was er "leistet". Soziale Anerkennung darf nicht gekoppelt sein an die Profitlogik eines spätkapitalistischen Wirtschaftssystems.
von zwei Glückskatzen-Mädchen aus dem Tierheim.
MEIN BUCH
In meinem Buch „Die Vögel singen auch bei Regen“ schreibe ich über meine Erfahrungen mit Panikattacken, Angststörungen und Depressionen, weil ich meinen Teil dazu beitragen möchte, das Tabu rund um seelische Erkrankungen in unserer Gesellschaft abzubauen. Und weil ich zeigen möchte, dass es auch als sensible Seele möglich ist, das Leben zu lieben und eigene Träume zu verwirklichen.