Es ist Zeit für dein kreatives Erwachen. Entdecke, wie lebendig es dich macht, etwas Kreatives zu schreiben und deine Texte mit anderen zu teilen. Als deine Mentorin begleite ich dich gerne auf deiner Schreibreise.
Liebe Diana, vielen Dank für deinen Kommentar. Schön, dass ich dich mit meinen Zeilen berühren konnte! Ich glaube auch, dass die Digitalisierung noch voran getrieben hat, was der Tanz ums goldene Konsumkalb eh schon fördert – ein sich Wegbewegen von Gefühlen, die eben auch zum Menschsein gehören… Langeweile, Nichts-Tun, Unproduktivität, Aufgehen in analogen Tätigkeiten, ohne Erfolgsdruck. Nur weil es fast alle nicht mehr leben, heißt es nicht, dass es nicht wichtig ist… Ein Hoch auf den Matsch und die Staudämme! Liebe Grüße zu dir!
Liebe Kea,
oh, ich kenne ihn auch gut, diesen zarten Duft der müßigen Tage, die irgendwie endlos lang waren und an die man sich so leicht erinnert, deren Substanz man aber so schwierig in die Gegenwart retten kann. Mir passiert das häufig, dass ich denke: Diese Sonnenstrahlen da draußen, dieser Duft – so ganz leicht changierend zwischen Regenwetter, Frühling und mit einer Prise Erwartung an das Kommende -, das wäre jetzt wieder so ein Tag, wenn du nochmal zwölf wärest. Du würdest deine Schlammsachen anziehen, raus auf die Felder, zwischen den Weiden herumkriechen und Räuber und Gendarm spielen. Das wäre wieder so ein Tag.
Und was machst du stattdessen?
Du sitzt vor dem Computer, steckst deine Nase in literaturwissenschaftliche Abhandlungen. Die ohne Frage ihren Reiz haben (sonst würdest du das ja nicht studieren). Aber irgendwie zieht die Sehnsucht dich zumindest in Gedanken vom Tisch weg, nach draußen, über die Felder…
Besonders im Frühling sind solche Gefühle bei mir an der Tagesordnung. Daher habe ich meine Tage gesplittet: Morgens arbeite ich für die Uni, mittags bis nachmittags bin ich draußen unterwegs, um zumindest einen Schatten der damaligen Abenteuerlust zu suchen und abends widme ich mich meinen schreiberischen oder leserischen Mußestunden.
So hole ich mir das ein wenig zurück, diese endlose Zeit in den Tagen – wohl wissend, dass auch diese Situation und damit das Gefühl, das noch einmal so erleben zu können, wohl bald vorbei sein wird und auch diese Tage gezählt sind.
Liebe Grüße
Jenni
Ach, meine Liebe! Lass uns das mal gemeinsam machen – draußen herumstromern, ohne festes Ziel, einfach, wohin die Freude uns führt. Deine Nachmittage klingen wunderbar, ich versuche manchmal, noch vor der Arbeit eine Runde durch den Wald zu drehen, das wappnet mich so gut für den Tag, danach kann mir eigentlich nichts mehr etwas anhaben ♥.
Dein letzter Absatz macht mich ganz traurig – ist es denn so? Muss es so sein? Dass irgendwann damit Schluß ist? Oder können wir uns doch irgendwie ein Leben bauen, dem wir diese Zeiten noch abtrotzen können? Ich weiß, ich hab da als Selbstständige leichter reden, aber trotzdem… Ich will mich nicht damit abfinden, dass wir unser Leben in den Dienst von Arbeit und Geld stellen. Falls du überhaupt davon gesprochen hast, aber ich nehme es mal an?
Ich drück dich!
Kea
Oh ja, das wäre wunderbar! <3
Ja, so ein bisschen schon. Ich würde mich gerne auch selbstständig machen nach dem Studium, habe aber bisher so gar keinen Plan, wie und fürchte, dass das wohl eher erstmal nichts werden wird und eine Festanstellung winken wird/muss. Obwohl ich da ja schon echt richtigrichtigrichtig Lust zu hätte…
Liebste Grüße an dich!
Jenni
7 Comments
Ein wundervoller Rückblick auf das Gefühl der Freiheit im Ich. Ihre Beschreibung entführte mich sofort in genau diese Phase der Jugend in der ich entweder „Staudamm bauend“ bis zum Hals im Schlamm steckte zwischen Fröschen und Grashüpfern, oder, bei schlechtem Wetter, in Büchern die Welt um mich herum verliess um in der Geschichte, die mich gerade fesselte, abzutauchen. Ganz gleich wie – ansprechbar war ich dann nicht mehr. Da gab es keinen „Anschlusstermin“ nur die Dunkelheit, die das eine oder andere irgendwann unmöglich machte, holt mich zurück ins Außen. Und Sie haben (leider) völlig recht, dass die allermeisten von uns diese Fähigkeit mit dem steigenden Lebensalter irgendwann verlieren. Ich schmunzele ganz oft, wenn ich, im Rahmen meiner Arbeit, Menschen dazu anhalte in genau diese Phase wieder einzutauchen und dann ganz oft das Feuer wieder erleben darf, dass uns Menschen in dieser Lebenspahse häufig ausmacht. Danke für den Anstoss zur eigenen Erinnerungsreise!
Staudämme und Grashüpfer klingen wunderbar und nach einer Welt, in der man sich wirklich getrost verlieren kann! Diese Faszination und Hingabe, ganz ohne Hintergrundrauschen durch Termine oder online-Dauerunterbrechnungen ist ein solcher Schatz :) Wie schön, dass Sie diese Erinnerungen auch bei Ihren Kund*innen wieder wachkitzeln – das ist eigentlich ein unbezahlbares Geschenk, von dem sie bestimmt noch weit über das Projekt hinaus profitieren. Ich freue mich, dass Sie dank meines Artikels auch eine kleine Zeitreise gemacht haben! Und träume weiter fleißig von einer Gesellschaft der Zukunft, in der wir uns wieder mehr Freiräume schaffen! Herzliche Grüße!