Es ist Zeit für dein kreatives Erwachen. Entdecke, wie lebendig es dich macht, etwas Kreatives zu schreiben und deine Texte mit anderen zu teilen. Als deine Mentorin begleite ich dich gerne auf deiner Schreibreise.
Liebe Cora,
vielen Dank für deinen vielschichtigen, aufrichtigen Kommentar, den ich gerne gelesen habe. Ich verstehe deine Vorbehalte gut – was im Namen von Religion auf dieser Welt passiert ist, ist schlimm. Ich persönlich kann das Gott-Wort davon abkoppeln, verstehe aber auch, wenn anderen das nicht möglich ist.
Schön aber, dass wir beide, obwohl wir eben in Teilen so verschiedene Standpunkte oder Empfindungen haben, auch Schnittmengen finden und die Verbindung zur Natur und eine innere Kraft, wodurch auch immer sie gespeist wird, für uns gefunden haben. Es freut mich sehr, dass meine Bilder das für dich auch ausdrücken können!
Dein letzter Satz macht mich nachdenklich – denn ja, es stimmt, auch ich schäme mich immer noch ein bißchen für diesen Artikel und bin doch gleichzeitig so froh, dass er da ist. Scham für die eigene Spiritualität in unserer doch sehr rationalen Welt ist zwar verständlich, aber eigentlich eine unnötig bremsende Hürde. Schön, dass wir hier ein bißchen in den Dialog darüber kommen können.
Liebe Grüße,
Kea
Hallo liebe Kea,
ich habe deine Seite schon oft besucht, weil ich deine Texte sehr tiefgründig und inspirierend finde. Es ist wie Wellness für die Seele hier herumzustöbern und Gedanken von dir zu lesen. Bisher habe ich jedoch nie einen Kommentar hinterlassen, weil ich das Gefühl hatte, nichts von Wert beitragen zu können. Da du aber explizit geschrieben hast, wie gespannt du auf Kommentare zu dem Artikel bist, schreibe ich nun doch, auch wenn es inhaltlich wohlmöglich nicht so viel liefert, wie die vorherigen Kommentare. Jedenfalls bin ich dir sehr dankbar für diesen mutigen Text, in dem du viel deines Innenlebens und deiner Ansichten preisgibst. Wer sich öffnet, macht sich immer auch angreifbar. Dennoch denke ich, dass es wichtig ist offen zu sein, zu sich und anderen, weil man sich nur so wahrhaftig begegnen und leben kann. Alles andere ist nur Show. Und am Ende möchte ich lieber auf ein Leben zurück blicken, in dem ich auch Mal verletzt worden bin als auf eine leere Lebenshülle, die mir nie entsprochen hat. Ich selber bin jetzt 30 und habe mich bisher wenig mit dem Thema Gott und Glauben beschäftigt, zumindest bewusst. Obwohl ich ähnlich wie du immer das Bedürfnis habe jemandem dafür zu danken, was ich habe, wenn es mir gut geht. Aktuell geht es mir nicht schlecht. Aber es belastet mich immer mehr, dass ich so viel grübele. Ich bin ein ziemlicher Kopfmensch und möchte ein wenig davon weg kommen. Um also etwas mehr Leichtigkeit in mein Leben zu bringen, habe ich mich nun auch auf den spirituellen Weg gemacht. Noch bin ich ganz am Anfang, weswegen ich dir wenig dazu sagen kann, wie ich über Gott denke oder was Glauben für mich bedeutet. Ich melde mich aber gern wieder, wenn ich meine ersten Kilometer hinter mir habe.
Ich wünsche dir, dass 2019 ein gutes Jahr wird! :)
Liebe Kea,
auch ich habe mir zum Thema „Gott“ noch keine „abschliessende“ Meinung gebildet, schliesse mich aber Deinen Worten an.
Und – ganz egal, ob undoder wie sehr, wann oder wie wir glauben undoder eher hoffen – oder beides oder auch nichts von beidem – ein Satz, der mich vor einiger Zeit tief berührt und sich zutiefst „wahrhaftig“ angefühlt hat und dies weiterhin tut, sowie in meinen Augen spiritueller ist als alles, was ich bisher gelesen, gehört habe, ist folgender:
„Was, wenn Gottes Hände an DEINEN Armen sind?“
moe
Liebe Kea,
ich bin über die Zeitschrift „flow“ auf deinen Blog gestoßen und dein Text zu „Gott“ hat mich sehr berührt, weil ich einen ganz ähnlichen Werde- bzw. Gedankengang hatte. Als Kind ging es mir genau wie dir. Religion und Kirche hat mich angezogen, auch wenn meine Familie nur selten in die Kirche ging. Ich fühlte mich dort tief geboren – noch heute – und hatte immer einen Dialog mit Gott. Dasselbe Gefühl empfinde ich in der Natur, da bin ich zu Hause, und als wir in der Schule über Pantheismus sprachen, dachte ich, das ist ja wie bei mir. Mediation und die östliche Sichtweise auf das Leben ging ebenso an mich und begleitet mich als tägliche Praxis. Aber irgendwie ist das alles eins, wie du sagst, am Ende ist nur die Frage, wie man es nennt.
Bei mir ist der Status im Moment, dass ich von der katholischen zur evangelischen Kirche konvertiert bin. Ich sage immer „ich bin Christin mit einem Hang zur katholischen Spiritualität“. Da fühle ich mich aufgehoben, aber die katholische Kirche ist von ihrer Struktur her unerträglich, da diskriminierend und hierarchiegläubig.
Vielen Dank nochmal für deinen Blogbeitrag. Das hat meine Haltung bestätigt und für mich klarer gemacht.
Liebe Grüße
Stefanie
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Ich habe Schwierigkeiten mit dem Wort mit G. In meiner Kindheit war ich Mitglied in einer christlichen Musicalgruppe, aus der ich mit aufkommenden Zweifeln und Fragen, die mir niemand beantworten konnte, austrat. Das war damals schmerzhaft für mich, aber ich wollte mir nichts vormachen, nur damit es mir besser ging.
Lange war meine Haltung: ich kann nicht sagen, dass es Gott nicht gibt, aber ich halte es für wahrscheinlich. Unterstützt auch dadurch, dass ich nach einem Unfall wiederbelebt wurde und kein Nahtoderlebnis erlebt habe, sondern einfach „Nichts“. Wobei das „Nichts“ auch nicht schlimm war.
Mit Spiritualität kam ich dann erst später wieder in Berührung. Irgendwas hat sich wohl in mir verändert, z.B. sprachen mich Lieder stark an, die sich inhaltlich mit Spiritualität, mit Gott, beschäftigen, ohne dass ich wusste, worum es in den Texten geht. Das irritierte mich ein bisschen, hatte ich doch mit Gott nichts am Hut.
Und dann hatte ich das Gefühl, als gäbe es etwas, das manchmal eingreift, um z.B. meinen Kurs zu korrigieren. Hm. Eine Kraft oder so.
Fernöstliche Philosophien empfinde ich als sehr bereichernd, und den geistigen Horizont erweiternd. Wiedergeburt kommt mir mittlerweile gar nicht mehr so abwegig vor ;)
Und mittlerweile glaube ich wohl an so etwas wie Schicksal, also an eine bestimmte Lebensaufgabe. An eben die beschriebene Macht, an die ich mich mittlerweile sogar schüchtern direkt gewandt habe. Ich nenne es für mich „Leben“. Denn, um wieder am Ausgangspunkt anzuknüpfen, mit dem Wort „Gott“ hab ich’s nicht so. Das verbinde ich zu stark mit dem katholisch geprägten kindlichen Religionsdings. Dem Bild des Vaters, einer Person. Danach fühlt es sich für mich auch nicht an.
Was ich immer ganz toll finde, ist, wenn spirituelle, eigentlich unmögliche, wunder-volle Dinge wissenschaftlich bestätigt werden! Da freut sich mein Herz, denn nach wie vor will ich mich nicht selbst betrügen. Die Wahrheit, und nichts als die Wahrheit, anstatt dessen.
Liebe Alice –
ich kann dich gut verstehen. Worte sind eben manchmal ungenügend, zu aufgeladen oder treffen eine Empfindung einfach nicht richtig. Eine „Kraft“, das würde ich auch unterschreiben, für mich durchaus eben eine „göttliche“ Kraft, wobei göttlich einfach sagen will, nicht menschengemacht und, wie du so schön geschrieben hast, wunder-voll.
Und ich glaube, dass auch das Zweifeln zum Glauben gehört, Glauben, an was auch immer – aber eben an etwas, das man vielleicht nicht sehen, anfassen und beweisen kann, denn dann würde sich das Glauben ja in Wissen umwandeln. Ich finde es sehr bereichernd und schön, eure Erfahrungen zu lesen und zu merken, dass ich mit diesem Hadern, in-Frage-Stellen, Wieder-Annähern nicht alleine bin.
Liebe Grüße zu dir!
Kea