Liebe Kea,
ich glaube, ich kann unter diesem Artikel nicht viel mehr schreiben als „Danke“ und „Super!“. Ich finde es klasse, dass du dich auf deinem Blog auch mit diesen Themen beschäftigst und habe den Post sehr, sehr gerne gelesen. Ich muss zugeben, nicht die Top-Informierteste zu sein, was Politik betrifft. Ich gebe mir viel Mühe, verfolge die Debatten, schaue und lese Nachrichten, habe aber irgendwie immer das Gefühl, mir ginge noch immer viel zu viel durch die Lappen. Dein Artikel hat mich auf jeden Fall (zusätzlich zum Wahldebakel in den USA) motiviert, noch mehr am Ball zu bleiben, noch informierter zu bleiben.
Denn ich glaube, das ist (wie so oft) der Schlüssel zu allem: Information. Wissen ist Macht. Ausgekaut, aber wahr.
Liebe Grüße
Jenni
Liebe Jenni, Danke, das freut mich sehr, dass dir der Artikel eine Motivationsspritze verpassen konnte, dich noch mehr mit Politik und Gesellschaft zu befassen. Es geht sicher vielen so, dass die Fülle an Information zu dem Gefühl von Überforderung führt, umso wichtiger ist es, dass wir immer wieder Mut fassen, uns trotzdem einzubringen. Denn auch wenn es ausgekaut erscheinen mag, es ist nicht minder wahr: Bildung und Wissen sind die wichtigsten Schlüssel. Wie schön, dass meine Gedanken vielleicht ein kleines Stück dazu beitragen können, Lust darauf zu machen, sich zu informieren! Dann hat der Artikel sein Ziel schon mehr als erfüllt :) Liebe Grüße, Kea
Ich finde das, was du zu Beginn klar stellst, ist extrem wichtig und spiegelt genau das wider, was gerade passiert. Es gibt so viele Leute, die in den USA den extremen Trump und hierzulande AfD wählen, weil sie sich von der Politik inzwischen nicht mehr gehört und abgeholt fühlen. Man darf nicht sagen, dass man gegen die Flüchtlingspolitik usw. ist, weil man dann als Neonazi und dumm abgestempelt wird. Dabei ist sowas doch nie schwarz-weiß. Natürlich darf man Bedenken haben, aber unsere Gesellschaft hat sich inzwischen so sehr in einen linken Einheitsbrei verwandelt (auch parteien-technisch), dass man diese Bedenken bloß niemandem gegenüber äußern darf. Alle zensieren sich gegenseitig, alle müssen Friede-Freude-Eierkuchen und Liebe für alle vermitteln. Sowas schürt Verdruss, denn man ist nicht gleich rechts (radikal), nur, weil man über diese Probleme reden will. Das Ergebnis sieht man dann eben in solchen Wahlergebnissen. Man muss sich nicht wundern, dass auch hier in Deutschland die AfD erstarkt, weil sie mit ihren (wenn auch teils radikalen) Ideen diesen Leuten endlich wieder ein Sprachrohr bietet, denen ihre eigene Meinung verboten wird.
LG Biene
http://lettersandbeads.de
Hallo Biene, vielen Dank für deinen Kommentar – ja, diese verdrängten Diskurse über die Stellen, an denen Ängste auftauchen führen mit Sicherheit dazu, dass Parteien wie die AfD so viel Zulauf haben. Ich glaube, dass aber auch die etablierten Parteien Antworten geben könnten, wenn sie sich mehr in diese Auseinandersetzung begeben würden. Denn bei der AfD schlagen diese Ängste dann in Sorge um, die sich verselbstständigen und schlimme Formen annehmen. Wenn ich das Programm dieser Partei lese, wird mir ganz flau im Bauch – in einem Land, das diese Politik vertritt, möchte ich nicht leben. Deshalb glaube ich auch, dass es ungemein wichtig ist, dass wir alle für unsere Haltung einstehen. Bisher hat es vielleicht gereicht, das privat oder ganz stumm beim Ankreuzen in der Wahlurne zu tun – jetzt habe ich das Gefühl, diese Zeiten sind vorbei und wir müssen uns bemerkbar machen, damit wir lauter sind als die Populisten. Liebe Grüße, Kea
Bravo! Mit so einer Einstellung sind wir sicherlich teilweise auf dem richtigen Weg!
Danke dir, liebe Rahel, du hast ja mitbekommen, dass ich auf facebook in einer Blogger-Gruppe persönlichen Beleidigungen ausgesetzt war durch diesen Artikel – verrückte Welt, in der ein Aufruf zu mehr Demokratie und politischer Bildung so heftige Gegenreaktionen auslösen kann. Da müssen wir alle wach sein und dein Rückenwind tut gut, Danke!
„Demokratie, das ist nicht etwas, das von einer realitätsfernen Elite gesteuert wird – es ist UNSERE Demokratie. Lasst uns anfangen, sie zu einem Teil unseres Lebens und unseres Dialoges zu machen. Lasst uns unsere Verantwortung begreifen und uns WIRKLICH mit dem auseinander setzen, was da vor uns liegt: Mit dem politischen System, mit den Ängsten der Menschen und mit der Tatsache, dass Demokratie aus Kompromissen besteht. Dann, so glaube ich, sind wir auf einem guten Weg.“ Bei diesen Worten bekomme ich Gänsehaut! Ich danke dir, Kea. Von Herzen.
Susanne
Sehr sehr gerne! Schön, wenn die Worte so gut tun und Kraft spenden – uns allen, damit wir weitermachen und das Feld nicht denen überlassen, die am lautesten Schreien, aber deshalb nicht Recht haben. Liebe Grüße an dich! Kea
Liebe Kea,
danke für diesen tollen Artikel! Ich dachte schon nach ein paar Zeilen, dass du selbst irgendwas mit Politik zu tun gehabt haben musst, weil man das irgendwie rausliest, aber nicht auf eine überhebliche oder unverständliche Weise, sondern so, als würde dir etwas daran liegen, eine weitere Perspektive aufzuzeigen, mit der du dich auskennst.
Zwar bin ich über das aktuelle Geschehen sehr informiert und habe auch meine Meinung dazu. Ich war aber als Jugendliche extrem desinteressiert an Gemeinschaftskunde und habe dadurch ehrlich gesagt auch jetzt noch ein paar Verständnislücken, was das ganze komplexe System angeht, weshalb ich mich nie trauen würde, so einen Artikel zu schreiben. Gut, dass du es tust! Besonders dein erster Punkt tut weh, weil er so richtig ist.
Noch was aus meiner Fachrichtung: Ich würde so weit gehen, den Medien einen eigenen, vierten Punkt zu geben. Die Filter Bubble halte ich nämlich für eine der größten Gefahren, denen wir in einer globalisierten, digitalen Welt begegnen. Nicht nur die Zeitungen, die man liest, bilden Meinungen – bei denen weiß selbst jemand, der nicht viel reflektiert, (insgeheim) über ein geringes Ansehen oder eine niedrige Qualität Bescheid. Die Facebook Timeline allerdings wird zur persönlichen Welt, die „Freude“ und Abonnements zur gefühlten Wahrheit, einem Spiegel der Gesellschaft, der aber in Wirklichkeit nahezu nur die eigene, homogene Gruppe wiederspiegelt. Deshalb war ich auch bis zum Schluss komplett sicher, dass Hillary gewinnt. Es kann nicht genügend Leute geben, die den anderen Spinner wählen würden. Ich kenne keinen einzigen! Ups.
xx
Liebe Sabine, vielen Dank für deinen Kommentar! Wie schön, dass durch das greenbloggermeetup ein Netzwerk entsteht, in dem BloggerInnen über den Lifestyle-Tellerrand hinausschauen und sich mit Themen beschäftigen, die für die Gesellschaft und den blauen Planeten so wichtig sind. Ich freue mich, dass ich es geschafft habe, mit diesem Artikel nicht von oben herab zu klingen, denn auch ich habe Wissenslücken und bin keineswegs in allen politischen Gebieten argumentativ sattelfest – ich finde es aber auch wichtig, das zum Thema zu machen, es zugeben zu können und sich dann eben darum zu bemühen, diese Lücken, soweit möglich, zu schließen. Auf die komplexen Fragen dieser Welt gibt es keine einfachen Antworten, auch unsere PolitikerInnen haben sie nicht, aber ich finde, solange der Wille da ist, sein Bestes zu geben und sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen, ist alles da, was es für eine funktionierende Demokratie braucht.
Du hast absolut recht, ich habe gerade gestern einen Artikel zum Thema Filter Bubble gesehen und muss sagen, dieses Thema hat definitiv einen vierten Punkt verdient. Denn diese Art von Manipulation, von gefilterter Information unterwandert uns ganz unbemerkt. Auch diejenigen, die sich so sehr damit brüsten, sich nicht mehr von der konventionellen Presse informieren zu lassen, sondern vom Netz – sie leben in ihrer eigenen Filterblase, die ihnen immer wieder ihre eigene Meinung vorkaut. wir sind alle dazu aufgerufen, wachsam zu sein und ein möglichst breites Spektrum an Information zu beziehen, um dann am Ende, irgendwo zwischen den Zeilen unsere eigene Meinung zu finden. Ein weiteres Merkmal der online Welt ist sicher auch die völlige Enthemmung, die da stattfindet – lese ich mir die Kommentare zu Artikeln und Videos der Nachrichtenseiten durch, wird mir regelmäßig ganz anders. So weit weg von der Trumpschen Wahlkampf-Rhetorik ist das nämlich auch nicht mehr. Und diese starken Vereinfachungen, die sprachliche Verrohung, die persönlichen Beleidigungen jenseits aller Gürtellinien, tragen zu der aufgeheizten Stimmung in kritischen Fragen bei. Aber dazu arbeite ich gerade noch an einem weiteren Artikel :) Danke für den tollen Austausch! Liebe Grüße, Kea
[…] möchte ich eine Reaktion zitieren, die mich nach meinem ersten Artikel zum Thema Politik erreicht hat. Sie steht exemplarisch für eine Handvoll Gespräche, die ich nach dem Erscheinen […]
[…] – im November wirklich ein Thema. Kea schreibt darüber, ob wir hier vielleicht eine andere Politik brauchen oder die Wähler sich ändern müssten, damit wir sicher vor schockierenden Wahlergebnissen […]
[…] Ich will keinen Hass und keine Gewalt mehr. Ich will nicht mehr morgens die Nachrichten einschalten und erschossene Menschen sehen. Ich will nicht dabei zusehen, wie wahlweise Islamisten oder Rechtspopulisten es schaffen, einen Keil in die Gesellschaft zu treiben, der trennt, der Fremdenhass… […]
16 Comments
Ach, meine Kea. Ja! <3
Hi,
schöner Artikel :-)
Es freut mich zu sehen, dass auch Blogs, die nicht zum Bereich Politik zu zählen sind, sich über die aktuellen Probleme ihre Gedanken machen. Ich denke, dass genau durch Artikel wie von dir das Interesse an Politik und die Diskussion viele Menschen erreichen kann, die sich sonst nicht hauptsächlich damit beschäftigen.
Bei deinen ersten beiden Punkten möchte ich dir aber ein wenig widersprechen bzw. einen Gedankenanstoß geben. Du spricht davon den Protestwählern zuzuhören und empfiehlst, dass sich die Menschen mit der Demokratie auseinandersetzen. Ich möchte einmal ganz provokativ in den Raum werfen, dass (populistische) Parteien aus dem rechten Spektrum wie die AFD nicht verfassungsfeindlich sind, d.h. sie entsprechen -solange das Verfassungsgericht nichts gegenteiliges feststellt- der demokratischen Norm. Soche Parteien scheinen momentan vielen Menschen „ein besseres Angebot“ zu machen als die etablierten Parteien, zumindest scheint es. Ich denke, dass „Zuhören“ nur ein sehr kleiner Teil der Lösung des momentanen Problems darstellt. Die Parteien müssen wieder lernen, den Menschen bessere Angebote zu machen. Jede Partei – auch die großen Volksparteien- erreicht nur eine bestimmte Bevölkerungsschicht mit ihren Anbegoten. Und deshalb sollte es vorrangig Aufgabe der Parteien sein, sich im „Wettbewerb“ Demokratie zu positionieren und mit Angeboten zu überzeugen. Das ist die bessere Möglichkeit neue Parteien, deren Weltbild man nicht teilt, wieder verschwinden zu lassen :-)